Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind der Überbegriff für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, beides Erkrankungen des Darms oder des gesamten Verdauungsweges, die durch eine Fehlregulation des eigenen Immunsystems ausgelöst werden. Das Erscheinungsbild kann sehr bunt sein, von ganz einfachen und leichten Bauschmerzen bis hin zu sehr starken und blutigen Durchfällen und anderen Begleiterscheinungen. Die Diagnostik und Behandlung benötigt oft Zeit und intensive Beschäftigung mit dem betroffenen Patienten, diese wollen wir uns gerne nehmen.
Die Entscheidung für den richtigen Behandlungsweg treffen Arzt und Patient stets miteinander. Wenn Sie sich hierzu weiter informieren wollen, möchten wir auf einige wenige Informationsquellen hinweisen, die hilfreich sein können.
Das Kompetenznetzwerk Darmerkrankungen ist ein Verbund von WissenschaftlerInnen, niedergelassenen ÄrztInnen, Fachkliniken, universitären Instituten und der Wirtschaft. Es forscht, bildet weiter, informiert und betreut Studien zum Thema der CED.
Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa) und der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften) stellen für uns eine wissenschaftlich fundierte Basis unserer Entscheidungen dar. Auch interessierten Nicht-Medizinern stehen diese Informationen jederzeit zur Verfügung.
Eine häufige Frage ist die Vereinbarkeit der CED-Therapie mit der Familienplanung. Diese Frage ist immer individuell mit Ihrem behandelnden Arzt zu klären. Eine Orientierung und Hilfestellung findet sich in der Datenbank "Embryotox" der Charité Berlin und auch in manchen Fachartikeln zu diesem Thema wie z.B. dem der Kollegen Teich und Stallmach „Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen“.
CED und Schutzimpfungen? Chronisch entzündliche Darmerkrankungen und teilweise auch die hierbei notwendige Behandlung stellen eine Einschränkung der Immunabwehr des Körpers dar. Umso wichtiger ist es, dass jeder Betroffene über einen möglichst umfassenden Impfschutz verfügt. Oft können noch vor Behandlungsbeginn bestehende Impflücken geschlossen werden (sprechen Sie Ihren Hausarzt/Ihre Hausärztin auf eine vollständige Grundimmunisierung an). Auch nach Beginn der Therapie sind viele Impfungen möglich. Bitte achten Sie nur bei Lebendimpfungen darauf, ob diese mit Ihrer aktuellen Therapie vereinbar sind, eine „immunsuppressive Therapie“ schließt diese Form der Impfungen aus. Totimpfungen sind auch während der Therapie jederzeit möglich.